Bei der Bildung muss in Zukunft mehr investiert werden

[vc_row][vc_column width=“1/4″][vc_column_text][featured-img][/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“3/4″][vc_column_text]Ihre Veranstaltungsreihe „Kommunal ist nicht egal“ eröffnete die SPD-Rödermark am vergangenen Montag mit dem Thema Bildung. Mit hessischen Bildungsexperten und Bürgern wurde heftig und kontrovers über Bildungsfragen der Zukunft, die Frage von Ganztagsschulen, den Ausbau von Betreuungsangeboten sowie frühkindlicher Bildung debattiert. In einem waren sich alle Teilnehmer am Ende einig: Bei der Bildung müsse in Zukunft mehr investiert werden.

45 Millionen Einsparungen im hessischen Bildungsetat, überforderte Schulen und Schüler bei G8 und 5 Milliarden Euro, die jährlich für private Nachhilfe ausgegeben werden: Dieses Zeugnis stellten die Referenten Heike Habermann(MdL), bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, und Guido Seelmann-Eggebert, Vorsitzender des Hessischen Ganztagsschulverbands, der Hessischen Landesregierung aus. Seelmann-Eggebert ging sogar noch weiter und bemühte ein Zitat aus der Frankfurter Rundschau, in dem es hieß, dass „die hessische CDU es geschafft habe, ein rückständiges Schulsystem zu konservieren“, so der Vorsitzende des Ganztagsschulverband. Dem habe er als Rektor einer Wiesbadener Schule nichts mehr hinzuzufügen.

Vor rund 60 interessierten Rödermärker Bürgern und der nahen Umgebung, die sich in der Kelterscheune in Urberach eingefunden hatten, ging es in der Debatte teils hoch her. Das Thema Ganztagsschule bestimmte lange Zeit die Diskussion. Ist die Ganztagsschule gleichzusetzen mit einer Gesamtschule? Wie soll eine Verpflegung der Kinder in der Mittagszeit aussehen, aber auch die Frage, was kostet das alles standen hierbei im Fokus. Hierbei, so Seelmann-Eggebert, sollte man sich keinen Illusionen hingeben. „Die Ganztagsschule kostet mehr Geld. Geld, das die derzeitige Landesregierung schlichtweg nicht bereit ist, auszugeben.“

„Die Kürzung im Bildungsetat des Landes Hessen tue richtig weh und sei eine Entscheidung in die völlig falsche Richtung. Mit den durch die Kürzung vorgesehenen Mitteln, wäre es möglich rund 1.000 Lehrerstellen zusätzlich zu finanzieren“, rechnete Heike Habermann dem Publikum aus Eltern, Lehrern und Sachverständigen, sowie Schülern und Studenten, vor. Die SPD-Landtagsfraktion habe hierfür kein Verständnis. Im Gegenteil: Die Kürzung ist mit gravierenden Einschnitten im Bildungssystem und im Bereich der Pädagogen, die dringend zur Qualitätsverbesserung benötigt würden, verbunden.

Doch nicht nur landespolitische Themen wurden in der Podiumsdiskussion debattiert. Stefan Junge ( Bürgermeisterkandidat der SPD) und Jochen Zeller (Schulleiter der Oswald-von-Nell-Breuning-Schule) beleuchteten die örtlichen Gegebenheiten. Junge erklärte eingehend, warum er den Ausbau der Betreuungsplätze für unter 3 Jährige als eines seiner vordringlichsten Ziele ansieht, sofern er Bürgermeister dieser Stadt wird. „Die Gleichberechtigung von Mann und Frau auch im Beruf verlange ein klares Votum für eine ganztägige Betreuung in Schule und der Kita“, so Junge. Jochen Zeller führte aus, warum es aus seiner Sicht erstrebenswert ist, Ganztagsschule zu werden. Es gehe nicht darum, den Kindern die Familie zu ersetzen, sondern Ihnen einen pädagogisch besseren, lernfördernden und „rhythmisierten Unterricht“ zukommen zu lassen, der die Talente fördere aber auch fordere.

Die Sorgen und Nöte über die momentane Lehrsituation in Rödermark und darüber hinaus wurden in der anschließenden offenen Fragerunde deutlich. „Wenn wir es nicht schaffen ein gemeinsames Lernen in den Schulen zu ermöglichen, werden wir auch kein gemeinsames Leben ermöglichen können“ prognostizierte ein Bürger aus Dietzenbach unter starkem Beifall des Publikums. Gleich das gesamte Schulsystem wurde von Anderen in Frage gestellt. Allerdings gab es auch verteidigende Stimmen. Die Frage nach dem Kosten Nutzen Verhältnis müsse gestellt werden, so ein Vater zweier Kinder. Die Investitionen in Bildung und Köpfe wären aus seiner Sicht gut angelegtes Geld und bringe Renditewerte hervor, von denen man bei den Banken derzeit nur träumen könne.

Das Fazit des Moderators der Veranstaltung, Armin Lauer, war am Ende eindeutig. „Das war ein klares Signal gegen eine Rotstiftpolitik in der Frage Bildung“, so Lauer.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]