Bürgermeister-Kandidatenrunde routiniert überstanden

[vc_row][vc_column width=“1/4″][vc_column_text][featured-img][/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“3/4″][vc_column_text]Wer Sensationen erwartet hatte, wurde enttäuscht: Alle Kandidaten für den im März neu zu besetzenden Posten des Bürgermeisters von Rödermark zeigten bei der Vorstellungsrunde im Nazarius-Forum ihre persönliche Schokoladenseite und bei der Antwort auf Sachfragen zu erkennen, dass in der Kommunalpolitik auch nur mit Wasser gekocht wird.

Sogar Amtsinhaber Roland Kern, auch er erneut Kandidat, kam erst spät in Fahrt. Durchaus betulich begann die bunte Runde, und auch die ersten Fragen aus dem Publikum blieben thematisch in den Grenzen dessen, was die letzten Wochen kommunalpolitisch diskutiert wurde. Die Versammlungsleitung, über jedweden Verdacht parteilicher Gunstbeweise bergehoch erhaben, ließ allerdings den Podiums-Diskutanten wiederholt Gelegenheit für zeitraubende Duelle, wovon die eher geschwätzigen (Manfred Rädlein) oder polternd populistischen (Norbert Rink) sowie bei freier Rede-Bahn dann detailverliebten (Roland Kern) dann auch umstandslos Gebrauch machten.

Auch gab es Fragesteller, die sich die eher auf Konfliktvermeidung angelegte Moderationsstrategie zunutze machten für im Ton fast inquisitorische Nachfragen des, wenn nicht inhaltlich, dann doch tonal gleichen Schemas.

Das alles ging dann zu Lasten der thematischen Vielfalt und derjenigen Fragesteller, die auch erst einmal auf Betriebstemperatur kommen müssen, um ihr Wunschthema an den Mann oder alle fünf Männer im Podium zu bringen.

So hatte der SPD-Kandidat Stefan Junge zwar keine Mühe, auf die gestellten Fragen authentische und ehrliche Antworten zu geben, hielt sich dann aber aus den erwähnten Duellen weitestgehend heraus, wohl um sich dann noch zu anderen Themen äußern zu können, nur hielten ihn Regie, undiszipliniert insistierende Frager und zu jedweder Wiederholung bereite Mitbewerber letzten Endes davon ab.

Nachdem das aktuellste, und für die nächste Amtszeit sicher nicht wichtigste, Thema, der Egelsbacher Fluglärm nämlich, die Versammlung sichtlich angeheizt hatte, kam es dann doch nicht zu der Debatte, die sich nur kurz einmal Bahn brach: Wie kommt endlich wieder so viel Geld in die Stadtkasse, dass Kommunalpolitik wieder gestalten kann, und die Kommunalpolitiker sich nicht übertreffen müssen in Sparvorschlägen, die unabhängig von ihrer direkten Kassenwirkung weit von der finanziellen Größenordnung entfernt sind, die unsere Schuldenlast wirklich abtragen hülfe, oder sich übertreffen müssten in “Vorschlägen” zur Verbesserung der Einnahmeseite, sprich neue Gewerbegebiete (als brächte das automatisch rasch und genug neue Gewerbesteuer) oder privatisierte Kindertagesstätten oder noch effektivere Wirtschaftsförderung (die ja einer der Bewerber, N. Rink, seit drei Jahren professionell für die Stadt betreibt – mit durchaus respektablen Ergebnissen, die aber auch weit davon entfernt sind, zur Entschuldung der Stadt erkennbar beizutragen).

Am Ende entschied die Uhr über das Ende der Diskussion, nicht die volle Zufriedenheit der Gäste oder auch kaum der Bewerber im Podium. Aber das war eigentlich voraussehbar und zu erwarten. Derlei Debatten waren früher genau so verlaufen …[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]