Zweite Elefantenrunde: Die gleichen Fragen an die gleichen Kandidaten

[vc_row][vc_column width=“1/4″][vc_column_text][featured-img][/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“3/4″][vc_column_text]Mehr oder weniger Worte fanden die Kandidaten zu den Fragen des Moderators und aus dem Publikum. Auch das Thema Finanzen buchstabierten die Kandidaten (im Bild) Stefan Junge, SPD, Norbert Rink (CDU), Roland Kern (AL/Grüne), Hans Gensert (FDP) und Manfred Rädlein (FWG) als Überschuldung und Rekorddefizit. Es wurde mehr geredet als gesagt. Jeder ritt sein Steckenpferd: Für die FWG muss alles auf den Prüfstand, und noch mehr sparen ginge immer. Die FDP will alles privatisiert wissen, was nicht im Rathaus gemacht werden kann, der Amtsinhaber weiß, dass die Sparzitrone ausgepresster nicht werden kann und verweist auf die Altlast Kulturhalle, der CDU-Kandidat meint, mit mehr Gewerbegrundstücken auch genug Steuern rein zu holen, um die Kasse wieder Flott zu machen, und nur Stefan Junge fand zwar vieles des Gesagten richtig, aber nichts wirklich allheilsam. “Ich habe auch kein Patentrezept!” brachte ihm zumindest den Applaus für Ehrlichkeit.

Auch zum Thema Badehaus bot sich das erwartbare Wirrwarr: Alle bezichtigten die jeweils anderen des Gebrauchs falscher Zahlen und des Nichtbesitzes von ausreichend gutem Willen, um die Hauptquelle des Defizits jeweils dort zu sehen, wo man selbst es sah. Heraus kam wenigstens der auch von Stefan Junge geteilte Konsens, das Hallenbad gar nicht dicht machen zu wollen, da es für Vereine, “Volksgesundheit” und als Standortfaktor einfach unverzichtbar sei.

Die anschließenden Fragen aus dem Publikum kamen, ebenfalls wenig überraschend, anfangs vor allem von Parteigängern einiger Kandidaten, und galten entsprechend entweder deren spezieller Programmatik oder den aktuellen Sünden der Konkurrenz. So wurde der CDU-Bewerber gefragt, warum die ihn stützende Partei ihre unübersehbare Materialschlacht nun auch mit Plakaten an Bäumen führe, was nach Rödermärker Satzungsrecht streng untersagt ist. Sein Hinweis, er würde selbst keine Plakate aufhängen, wurde Rink zwar abgenommen, aber nicht als entschuldigend akzeptiert. Auch Junges Beitrag zu dieser Debatte, Roland Kern führe satzungswidrig Wahlkampf mit dem Stadtwappen, fand – wenngleich prinzipiell berechtigt – nicht so recht Gefallen beim Publikum, aus dem dann der laute Zwischenruf, “alle sechs Jahre kann man das doch aushalten”, das Thema terminierte.

Unklarheiten gab es zum Ende zu noch auf die Frage, wie die Kandidaten denn zum kommunalen Wahlrecht auch für Migranten ohne deutschen Pass stünden. Da waren dann plötzlich vier dagegen und nur Kern dafür, was Stefan Junge dann noch in letzter Sekunde mit dem Hinweis korrigierte, selbstverständlich sei er als Sozialdemokrat für dieses Wahlrecht, ist die Forderung danach doch schon geraume Zeit fest im SPD-Programm verankert.

Die neuen Räume in der Schillerstraße wurden am Freitagabend quasi politisch-praktisch eingeweiht. Das Publikumsinteresse war immens, der “Saal” proppevoll – ein guter Einstand, meinten nicht nur die SPD-Vertreter.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]