[vc_row][vc_column width=“1/4″][vc_column_text][featured-img][/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“3/4″][vc_column_text]Nun also ist es Tatsache. Mit der Entscheidung des Stadtparlamentes vom Dienstag wird der Stadtbus de facto wieder abgeschafft und auf Zubringerdienste für Schüler in den Morgen- und Mittagsstunden reduziert. Die SPD hält diese Entscheidung für falsch.
Auch die beschlossene Verlängerung des Probebetriebes bis Ende 2015 ändert an dieser Feststellung nichts. Die getroffene Entscheidung ist daher nicht nur verkehrspolitischer Unsinn, sondern auch ein ökonomischer. Denn Rödermark hat gemeinsam mit den Kommunen des Kreises Millionen in den Ausbau der S-Bahnstrecken gesteckt und finanziert noch heute den Betrieb der S-Bahn und der Regionalbusse mit jährlich 3,2 Millionen €.
Das Totengräberbeil für den Stadtbus wurde aber nicht erst am Dienstagabend ausgepackt, sondern bereits mit dem Beitritt zum Rettungsschirm. 90.000 € wollte man einsparen. Und trotz der Entscheidung verbleibt statt einem erhofftem Konsolidierungsbeitrag von 90.000 € faktisch ein ab 2015 um mindestens 196.000 € schlechteres Ergebnis, als im Schutzschirmvertrag vereinbart.
Aber nicht nur das. Die Entscheidung ist der erste Schritt, das ÖPNV-Netz zu zerstören. Das ÖPNV-Netz bricht noch nicht zusammen, wenn der Stadtbus Rödermark nun eingestellt wird, es wird aber wieder schwächer und es wird auf jeden Fall nicht so viel stärker, wie ein gut funktionierender Stadtbus an Stärke für das Gesamtnetz liefern könnte.
Unsere Idee als SPD, ein allseits verfügbares, attraktives Angebot nicht nur für den Berufsverkehr, sondern auch für den Freizeitverkehr und eine Verbindung zwischen den Wohngebieten, den Bahnhöfen und den innerstädtischen Anlaufpunkten zu schaffen, muss mit dem getroffenen Beschluss begraben werden.
Ebenso begraben werden muss das politische Ziel, den ÖPNV so attraktiv zu gestalten, dass sich die Bürgerinnen und Bürger Rödermarks und diejenigen, die von außerhalb in unsere Stadt wollen, auf Dauer nicht mit dem eigenen PKW in Rödermark bewegen, sondern auf ein gut funktionierendes ÖPNV-Netz zurückgreifen.
Mittelfristig wird diese Entscheidung aus Sicht der SPD noch weitere negative Folgen haben. Im Jahr 2014 wird eine Entscheidung über den Umfang und die Dichte der Regionalbuslinien getroffen. Dabei wird sich Rödermark ganz hinten anstellen müssen. Denn wie sollte ein Dietzenbacher Kommunalpolitiker erklären, dass Dietzenbach die Anbindung Waldackers mitfinanzieren soll, wenn die Stadt Rödermark ihrerseits gar keine eigenen Anstrengungen unternimmt, ihre Stadtteile an den Schienenverkehr anzuschließen und damit auch die Solidarität mit allen Nachbarstädten, die ihr Busangebot aufrechterhalten, aufkündigt? Wie soll der Rodgauer Bürgermeister seinen Bürgerinnen erklären, dass er weiter Zusatzbestellungen finanziert, damit Rödermärker ein S-Bahnstandardangebot nutzen können, wenn eben diese Rödermärker durch Stadtverordnetenbeschluss das ÖPNV-Netz in ihrer Stadt abbauen und damit natürlich langfristig auch Einnahmeausfälle provozieren.
Die SPD-Fraktion hatte als Alternative für Rödermark den Vorschlag gewählt, die der Magistrat in seiner ersten Beschlussfassung noch als eine mögliche Lösung angeboten hatte. Dieser Vorschlag hätte den Stadtbus noch als Stadtbus gerettet und die Chance erhalten, durch Verbesserungen in der Struktur und gezielte Marketing-Maßnahmen, die Einnahmeseite des Stadtbusses zu verbessern.
Doch dies war anscheinend nicht gewollt. Die Koalition aus CDU und AL/Die Grünen hat leider offenbar wegen anhaltender Kritik aus der Bürgerschaft nicht das Rückgrat und Durchhaltevermögen, das man braucht, um Veränderungen zu erreichen.
Da hilft es auch nicht, nur großspurige Ankündigungen, wie die Koalition es getan hat, in der Presse zu machen www.dreieich-zeitung.de/roedermark/einzelansicht/article/politik-nicht-nur-fuer-starke-cdu-fraktionschef-gensert-stadtbus-basisangebot-soll-bleiben/ .“Politik nicht nur Starke“, wie von Herrn Gensert (CDU) propagiert heißt doch anders ausgedrückt, Politik auch für Schwachen dieser Gesellschaft, die auf gewisse Angebote angewiesen sind, zu machen. Genau diesen Menschen ist die Koalition aus CDU und AL mit der Entscheidung in den Rücken gefallen.
Und alle Kenner der Szene wissen wir: Stadtbuslinien brauchen eine gewisse Zeit, um in die Breite zu wirken und an Akzeptanz zu gewinnen. Dazu bedarf es vielfacher begleitender Maßnahmen. Und wir stehen als Stadtverordnete in der Pflicht, Alternativen zum Individualverkehr zu suchen und diese auch zu stärken. Das ist jedenfalls die klare Position der SPD.
Ein Stadtbus gehört heute auch deshalb zu einer Stadt wie Kitas, Schulen, Seniorentreffs, Schwimmbäder und Sport- und Grünanlagen. Genau aus diesen Gründen wertet das Regierungspräsidium den Stadtbus auch nicht als freiwillige Leistung, er ist für die Stadt gesetzliche Aufgabe und er sichert für Nicht-Autofahrer (und Autofahrer) Mobilität in einer Stadt.
Und wenn sie sich mal vor Augen halten, wie viele Millionen Euro die Stadt Rödermark Jahr für Jahr (zu Recht oder Unrecht) für gewisse Projekte, Untersuchungen, Planungen oder sonstige Dinge ausgibt, dann kann man eigentlich über eine derartige Kostendebatte beim Stadtbus – mit den sich vermutlich anschließenden verheerenden Folgen bei der Abschaffung eines solchen – eigentlich nur noch den Kopf schütteln.
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