Die SPD zog nach Information der Stadt ihren Antrag zur Fundraisingberatung („Fundraising“ neudeutsch für „Spendensammeln“) im Ausschuss Familie, Integration, Soziales und Kultur zurück. Grund: nach Information der Verwaltung können Vereine bereits heute auf ein solches Angebot der Stadt jederzeit zurückgreifen.
Es war eines der Wahlkampfthemen des unterlegenen Bürgermeisterkandidaten der SPD: die Schaffung und Einrichtung einer Fundraisingberatung bzw. -stelle für Vereine. Konkret wollte Diekmann eine halbe Stelle in der Stadtverwaltung schaffen und mindestens zwei städtische Angestellte speziell schulen lassen. Bereits vor rund zwei Jahren hatte die SPD ein eigenes Fundraisingseminar für alle Kirchen und Vereine angeboten. „Dieses Seminarangebot wurde damals sehr gut angenommen“, so Diekmann. Es gab damals jedoch von den anwesenden Vereinsvertretern Rückmeldungen dahingehend, dass die Materie für viele Ehrenamtliche Funktionäre zu komplex sei. Die richtigen Stiftungen auszuwählen, bestimmte Formalitäten einzuhalten sowie Fördermöglichkeiten von Bund, EU und Land zu kennen überfordere dabei die ehrenamtlich Tätigen in den Vereinen. Aus dieser Erfahrung heraus wollten Diekmann diese mit einem eigenen Angebot in der Stadtverwaltung unterstützen. Für eine solche fundierte Beratung, von der Projektvorstellung und Beschreibung bis hin zu der Auswahl der richtigen Partner und der Vorbereitung der Präsentation sind laut Diekmann mehrere Stunden nötig. Dafür fehle in den Vereinen schlichtweg die Zeit.
Umso mehr staunten die Vertreter der SPD im Ausschuss am vergangen Dienstag, als es in der Beratung ihres Antrags von Seiten der Stadtverwaltung hieß, dass ein solcher unnötig sei. Bürgermeister Roland Kern hielt den Antrag gar für überflüssig, da die Stadt bereits zwei Personale in der Finanz- und Vereinsabteilung beschäftige, die ihr Wissen und ihre Expertise gerne bei entsprechenden Anfragen von Vereinen weiter geben würde.
„Wir waren schon sehr überrascht“, scherzte Diekmann, der es im Ausschuss dann aber genauer wissen wollte und nachhakte. „Verstehe ich Sie richtig Herr Kern, dass morgen Sportvereine z.B. mit dem Anliegen der Finanzierung von Teamtrikots zu der Stadtverwaltung kommen können und dann eine entsprechende Beratung und Hilfe bei den Anträgen erhalten werden?“ Die Antwort auf die Frage kam prompt. „Das haben Sie richtig verstanden, Herr Diekmann“, so die Antwort des Bürgermeisters. Er gab jedoch zu, dass eine solche Anfrage bisher nicht gestellt wurde und hier von Seiten der Stadt bei der Öffentlichkeitsarbeit des Angebotes sicherlich noch Nachholbedarf besteht. Diekmann kündigte an, die Vereine, mit denen er sich im Wahlkampf getroffen habe, über dieses städtische Angebot der Vereinsberatung und -unterstützung zu informieren.
Diekmann abschließend: „Nehmen wir Herrn Kern beim Wort. Diese Nachricht ist eine gute für alle Ehrenamtlichen, denen jetzt viele Stunden Arbeit von der Verwaltung abgenommen werden. Deshalb haben wir unseren Antrag am Dienstag zurückgezogen und uns dafür entschieden auf das offenbar bestehende und bisher unbekannte Angebot der Stadt aufmerksam zu machen“. Da viele Stadtverordnete selber Mitglieder und manche auch Vereinsvorstände in Rödermärker Vereinen sind, werde sich dieses Angebot sehr schnell rumsprechen. So erklärte Peter Schröder, Fraktionsvorsitzender der FWR und selbst Trainer beim MTV Urberach, dass er diese „gute Nachricht“ nicht nur im Vorstand kommunizieren werde, sondern Diekmanns Beispiel mit den Mannschafttrikots für sein Volleyballteam selbst zeitnah angehen will und die Stadt dabei um Unterstützung bitte.
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