Aus OP-Online: Rödermark – Fast ein Jahr lang hat es gedauert, bis den guten Worten die Tat folgte. Ende Juni 2016 war auf der Landesstraße 3097 zwischen Rodgau-Rollwald und Ober-Roden eine Radfahrerin bei einem Verkehrsunfall getötet worden.
Die Unfallstelle sollte danach „unbürokratisch und schnell“ entschärft werden. So hatte es der Magistrat versprochen. Diese Woche wurde das Versprechen nun endlich – zum Teil – eingelöst. Auf der Ortseinfahrt Ober-Roden besteht auf der Nieder-Röder-Straße (also der Landesstraße 3097) vor dem Ortsschild zur Zeit eine vielfach ignorierte Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h. Ende Juni 2016 hatte es dort einen tragischen Verkehrsunfall mit einer Radfahrerin mit Todesfolge gegeben. Die Sozialdemokraten monierten zusammen mit Anwohnern, das Ortsschild stehe nicht zu Beginn der Tempo-50-Zone, sondern viel weiter weg im Ort. Dies verleite zum Schnellfahren, da Autofahrer meinten, sich noch außerhalb der Ortschaft zu befinden. „Das ist trotz Geschwindigkeitsbegrenzung eine Einladung zum Rasen“, stellte der Fraktionsvorsitzende Samuel Diekmann damals fest. Das Ortsschild solle deshalb – als zusätzliche optische Tempobremse – 100 Meter weiter in Richtung Rollwald versetzt werden. Die Beschilderung habe vor der Bebauungsgrenze Ober-Roden unweit dem Karnweg zu stehen und nicht erst einige hundert Meter weiter am Hotel Lindenhof.
Tempomessungen nahe der Unfallstelle im Tempo-50-Bereich hatten wenige Wochen nach dem tödlichen Unfall im August 2016 diesen Eindruck bestätigt. An fünf Messtagen gab es bei 2961 erfassten Fahrzeugen 981 Tempoverstöße. Die jeweils höchsten Geschwindigkeiten betrugen von mindestens 82 km/h bis zu 104 km/h. Anwohner des Karnweges wiesen nicht nur auf den Sicherheitsaspekt, sondern auch auf den mit der hohen Geschwindigkeit verbundenen erhöhten Lärmpegel hin. „Der Magistrat stimmte dem vor rund 10 Monaten auch zu und ließ dann verlautbaren: Die Ortseingangstafel ist circa 100 Meter in Richtung Rollwald zu versetzen“, sagt SPD-Sprecher Jonathan Leu. Auch dem Vorschlag, dort einen Fahrbahntrenner zur Verkehrsberuhigung auf die Straße zu pflastern, habe der Magistrat folgen wollen. Immerhin kreuzen an der Stelle Jogger, Spaziergänger und Radfahrer die Straße gern.
Das Ortsschild ist diese Woche umgesetzt jetzt endlich worden. Das bestätigte gestern der Erste Stadtrat Jörg Rotter auf Anfrage unserer Zeitung. Der Fahrbahnteiler sei zwar „nicht umstritten“, lasse aber trotzdem leider noch ein bisschen auf sich warten. Verkehrsexperten des Kreises Offenbach wollten sich die Stelle im Zuge ihrer Kreisverkehrsschau erst ansehen. Die Schau findet alle zwei Jahre im Juli statt. Rotter: „Notfalls muss die Stadt das selbst machen und bezahlen.“ (OP-Online/bp)