Bahnunterführung Ober-Roden: Für SPD kein Tabu

Mit einem Antrag an die Stadtverordnetenversammlung will die SPD Rödermark die Machbarkeit einer Straßenunterführung der Bahngleise in der Dieburger Straße in Ober-Roden für PKW prüfen lassen.

SPD-Fraktionsvorsitzender Norbert Schultheis verwies in einer Stellungnahme zum Antrag seiner Fraktion auf eine Untersuchung der Stadt, nach der beim 15-minütigen Takt der S-Bahn in einer Stunde die Schranken 28 Minuten geschlossen bleiben. Dieser 15-minütige Takt gilt derzeit morgens bis 9:00 Uhr und nachmittags ab 15:45 Uhr. Er soll und muss zukünftig, so der derzeitige Diskussionsstand, ausgeweitet werden.

„Dies ist einerseits erfreulich für die Pendler und ökologisch sinnvoll, da der Autoverkehr in Richtung Frankfurt reduziert, schafft aber unerträgliche Verkehrsverhältnisse in Ober-Roden“, so Schultheis. Die jetzigen Staus seien nicht hinnehmbar und eine zeitliche Ausweitung dieser Verhältnisse führe zu einem Dauerstau. Die Staus reichten jetzt bereits viel zu oft von den Schranken bis über den Marktplatz hinaus.

Eine Revision der früheren Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung im Rahmen des S-Bahn Baus ist nach Auffassung des SPD-Fraktionsvorsitzenden unumgänglich. „Die Grundlagen für die damalige Entscheidung seien durch die gewollte verstärkte Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs heute schlichtweg nicht mehr gegeben. Man dürfe deshalb bei dem gerade beschlossenen Projekt der Ortskernförderung eine Unterführung der Bahngeleise nicht zu einem Tabu-Thema erklären“, so Schultheis. Auch eine parteipolitische Debatte, wer für den damaligen Beschluss – der aus heutiger Sicht eine Fehlentscheidung war – verantwortlich ist, helfe nicht weiter. Schultheis forderte die damaligen Mehrheitsträger CDU und AL/Grüne auf, für ein solches Vorhaben zur Entlastung der Anwohner offen zu sein.

Voraussetzung für eine solche tiefgreifende und auch finanziell belastende Maßnahme sei jedoch eine Studie zur Machbarkeit durch den Magistrat, der grundsätzliche und alternative Überlegungen sowie belastbare Berechnungen für eine Unterführung ermittelt und begutachtet. Nur mit einem konkreten Vorschlag mache es Sinn, in Verhandlungen mit den zuständigen Stellen (Bundesverkehrsministerium, Eisenbahnbundesamt u.a.) über eine grundsätzliche Bereitschaft zur Finanzierung der Maßnahme zu verhandeln, so Schultheis abschließend.

Den vollständigen Wortlaut und Antrag der SPD-Fraktion finden Sie unter der Rubrik Fraktion/Spd-Anträge.