Beeindruckt waren die SPD-Stadtverordneten gleich zu Beginn von der technischen Ausstattung. In der Halle stehen mehrere Einsatzfahrzeuge mit unterschiedlicher Ausrüstung zur Verfügung, die nicht nur zur Brandbekämpfung, sondern auch für die Bergung bei Unfällen, die Rettung aus größerer Höhe, Beseitigung von Ölspuren oder bei Unwettern eingesetzt werden. Die Fahrzeuge sind gepflegt und in gutem Zustand, Sorgen macht bei älteren Fahrzeugen aber die Ersatzteilbeschaffung. So musste vor kurzem das Teleskopmastfahrzeug aus den neunziger Jahren ausgemustert werden, weil es ein Ersatzteil nicht mehr gab.
Personell sei die Wehr laut Herbert Weber ausreichend besetzt und gut ausgebildet. Aber kann die Feuerwehr zehn Minuten nach dem Alarm jeden Punkt des Stadtgebiets mit einem schlagkräftigen Einsatztrupp erreichen? Viele Feuerwehrleute arbeiteten außerhalb oder seien in Berufen, in denen sie nicht sofort abkömmlich seien. Auch könnten die Feuerwehrleute nach der Alarmierung auf dem Weg zum Einsatz mit dem privaten PKW nicht mit Blaulicht fahren. Gesetzlich vorgeschrieben sei aber eine Hilfsfrist von 10 Minuten nach dem ersten Alarm.
Kritisch könnte das beispielsweise im Breidert werden. Eine am entgegengesetzten Ortsrand gelegene Feuerwache, die Schranken in der Dieburger Straße, ein oft verstopfter Rödermarkring – alles Faktoren, die die so genannte Tagesalarmsicherheit gefährden können.
Die Frage nach der Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Hilfsfrist ist seit längerer Zeit einer der zentralen Punkte im Brandschutzbedarfs- und -entwicklungsplan. Eine befriedigende Lösung gibt es bislang nicht. Die Arbeit an einer Lösung für dieses Problem wäre eine vordringliche Aufgabe der Brandschutzkommission. Allerdings hat diese seit über vier Jahren nicht mehr getagt.
„Ereignisse wenige Tage vor unserem Besuch bei der Feuerwehr haben uns wieder gezeigt, wie wichtig die Feuerwehr neben dem Brandschutz auch für den Katastrophenfall ist: Die Hochwasserkatastrophe in der Eifel und die Brände in Griechenland, zu deren Bekämpfung auch Feuerwehrleute aus Ober-Roden ausgerückt sind. Für die SPD ist und bleibt eine gute personelle und technische Ausstattung der Feuerwehr eine wichtige Aufgabe der öffentlichen Daseinsvorsorge“, bekräftigt Anke Rüger abschließend den Standpunkt ihrer Fraktion.