Rödermark fit machen für Wetterextreme

Die Flutkatastrophe diesen Sommer an Ahr und Erft hat wieder aufgezeigt, welche Zerstörungen extreme Unwetter anrichten können. Auch Rödermark ist davor nicht sicher und Extremwetter wird durch die fortschreitende Erderwärmung immer wahrscheinlicher. Vorsorge ist dringend notwendig, meint die SPD-Fraktion und will Rödermark fit machen für Wetterextreme.

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SPD-Fraktion beantragt Starkregengefährdungsanalyse

Hitzesommer mit Dürre und Wasserknappheit, Gewitterstürme in Orkanstärke, Starkregen mit Land unter an der Rodau, all dies sind nur Vorboten von den Ereignissen, die die Wetterküche zukünftig bereithalten kann. Die bislang in Rödermark aufgetretenen Ereignisse sind vergleichsweise glimpflich verlaufen. Allerdings besteht in weiten Teilen der Rödermärker Gemarkung und Umgebung eine erhöhte bis hohe Gefährdung durch Starkregen, zeigt eine Erhebung des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie.

Die SPD-Fraktion will deshalb die Vorsorge für Starkregenereignisse in der Stadt Rödermark etabliert wissen. Hierzu ist zunächst eine Gefährdungsanalyse bei Starkregen notwendig. Deshalb will die SPD mit einem Antrag in der Stadtverordnetenversammlung die Erstellung einer Starkregengefährdungsanalyse auf den Weg bringen. Bisher gibt es eine solche Analyse für Rödermark nicht.

„Es reicht nicht nur die Rodau im Blick zu haben.  Bei einem Sturzregen über Urberach und dem Kallemannsberg kann zum Beispiel auch der komplett verrohrte Schwarzbach erhebliche Schäden anrichten“, befürchtet die Fraktionsvorsitzende Anke Rüger.

Eine Starkregengefährdungsanalyse betrachtet nicht nur bestehende Wasserläufe, sondern bezieht auch das Geländeprofil und die Nutzung in die Analyse mit ein. Ein entsprechendes Fachbüro soll nach Ansicht der SPD-Fraktion eine solche Analyse durchführen und das Ergebnis in einer detaillierten Karte festhalten. Hierzu wird zunächst eine gründliche Erhebung aller notwendigen Daten vorgenommen. In einem sehr genauen digitalen Geländemodell werden alle den Wasserabfluss betreffenden Gesichtspunkte eingetragen: Flüsse, Bäche, Gräben, Regenrückhalteeirichtungen, Mulden und vollständig verrohrte Bäche (Verdolungen). Bauwerke, die den Wasserfluss lenken oder beeinträchtigen wie Dämme, Unterführungen, Bordsteine und Mauern, werden ebenfalls erfasst.

In der eigentlichen Gefährdungsanalyse wird Anhand der Geländedaten der Wasserabfluss berechnet und die wahrscheinlichen Auswirkungen unterschiedlicher Starkregenereignisse kleinräumig vorhergesagt. Letztendlich werden Karten erstellt, die Auskunft darüber geben wo und bei welchem Starkregen-Ereignis welche Gefahren drohen.

Auf dieser Datengrundlage kann dann eine wirksame Vorsorge vor Starkregenereignissen geplant und umgesetzt werden. Niemand wünscht sich, dass die schlimmsten Szenarien eintreten, aber Anwohner in gefährdeten Gebieten können ebenso Vorsorge treffen wie die Stadt im Bereich Tiefbau oder bei den Plänen zum Katastrophenschutz.

„Angesichts der Folgen des Klimawandels ist Nichtstun keine Option. Die Katastrophen dieses Jahres haben gezeigt, dass wir uns alle auf mehr Extremwetter einstellen müssen und wir müssen wissen, was passieren kann“, so Anke Rüger abschließend.