SPD-Fraktion besuchte das Wasserwerk in Hergershausen

Hitzesommer, drei Dürrejahre in Folge, zu trockene Winter. In Deutschland wird das Trinkwasser knapper, auch in der Rhein-Main Region. Aber kann das Wasser auch in Rödermark knapp werden und wie sicher ist unsere Trinkwasserversorgung bei fortschreitendem Klimawandel? Fragen der Wasserversorgung und die Besichtigung der Anlagen waren Gegenstand des Informationsbesuchs der SPD-Fraktion beim Wasserwerk in Hergershausen.

Die SPD-Fraktion bei der Besichtigung der Filteranlagen des Wasserwerks in Hergershausen.

„Ich gehe mit dem guten Gefühl nach Hause, dass unsere Wasserversorgung für die nächste Zukunft sicher ist“, so das Fazit der SPD-Fraktionsvorsitzenden Anke Rüger nach dem Besuch ihrer Fraktion beim Gruppenwasserwerk Dieburg im Wald bei Hergershausen. Neben Rödermark versorgt das Wasserwerk elf weitere Gemeinden des Zweckverbands mit Trinkwasser und liefert auch Wasser an Großverbraucher und benachbarte Versorger.

Der Zweckverband betreibt ein Leitungsnetz von insgesamt 1180 km Länge und versorgt 130.000 Einwohner der Region und einige Großabnehmer mit Wasser bester Qualität, erläuterte Ralf Picolin, Leiter der Qualitätskontrolle im Wasserwerk, die technischen Einzelheiten. Gefördert wird das Wasser hauptsächlich aus Brunnen im Wald bei Epppertshausen und in der Babenhäuser Senke aus Grundwasserschichten in 25 bis 70 m Tiefe.

Wie haben sich die Hitzesommer 2018 bis 2020 und die Trockenheit auf die Wasserversorgung ausgewirkt und wie ist die Lage jetzt? Für den Zweckverband sei die Wasserversorgung auch in den Hitzesommern gesichert gewesen, gab Ralf Picolin Entwarnung in der Sache. Kurzfristig wirke sich die Dürre nicht auf die tiefen Grundwasserschichten aus. Es daure 20 Jahre und länger, bis Regenwasser in die tiefen Grundwasserschichten gelänge. Aber dennoch seien die Grundwasserspiegel in den letzten Jahren gesunken wegen der zu trockenen Winter des vergangenen Jahrzehnts. Für den Wasserbedarf der nahen Zukunft gebe es aber keine Probleme für die Kommunen im Zweckverband.

Auch wenn in Versorgungsgebiet des Gruppenwasserwerks ausreichend Wasser vorhanden sei, sei im Rhein-Main-Gebiet Trinkwasser ein knappes Gut, wegen sinkender Grundwasserspiegel und dem Mehrbedarf durch Bevölkerungswachstum, Industrie und Gewerbe. Hier seien Wasserwerke, Kommunen und das Land gefordert, Konzepte zu entwickeln um die Wasserversorgung sicherzustellen. Möglichkeiten dazu bestünden in der Nutzung von Brauchwasser und in der Neubildung von Grundwasser durch Versickerung von Brauchwasser oder Flusswasser. Auch das Gruppenwasserwerk Dieburg befasse sich mit dem Thema und habe mit der Arbeit an einem Wasserkonzept für die Zukunft begonnen.