SPD-Fraktion informiert sich über Rödermärker Abwasser

„Wir haben eine Anlage auf hohen technischem Stand gesehen, die heute alle Anforderungen erfüllt“, so das Resümee der Fraktionsvorsitzenden Anke Rüger nach dem Besuch der Rödermärker Kläranlage. Rund 10.000 m³ Schmutzwasser aus Haushalten und Betrieben werden täglich dort gereinigt und dann in die Rodau geleitet. Wie das genau geschieht und mit welchen Anforderungen künftig zu rechnen ist, darüber hat sich die SPD-Fraktion vor Ort informiert.

Neben Fragen zur Abwasserentsorgung stand die Besichtigung der technischen Anlagen im Mittelpunkt des Informationsbesuchs der SPD-Fraktion auf der Kläranlage. „Unsere Anlagen haben eine Kapazität von 38.000 Einwohnerwerten und wir sind gut ausgelastet“, beschrieb Abwassermeister Daniel Mathias die heutige Leistung der Anlagen. Alles, was über Toiletten, Dusche, Waschmaschine oder Abfluss in den Kanal geht, landet bei der Kläranlage. Auch das meiste Regenwasser von Dächern und Straßen. Im Klärwerk durchläuft es drei mechanische und zwei biologische Reinigungsstufen sowie eine Phosphatfällung, bevor es über das Absetzbecken gereinigt in die Rodau gelangt. Gesteuert werden die Prozesse weitgehend automatisch über Messsonden und Elektroden, die wichtige Parameter ständig erfassen. Die moderne Mess- und Steuerungstechnik ist seit gut zehn Jahren im Einsatz und hilft, die Anlagen genauer zu steuern und die Grenzwerte einzuhalten.

Und das schafft die Rödermärker Kläranlage trotz der strengen Grenzwerte. Die wichtigen Grenzwerte für Stickstoff und Phosphor werden sogar deutlich unterschritten. Ob man das gereinigte Wasser auch trinken könne, wollte Hidir Karademir wissen. Nein, sagt dazu Abwassermeister Mathias. Auch wenn alle überwachten Grenzwerte eingehalten würden, hätte das Wasser keine Trinkwasserqualität, schon wegen zahlloser Keime und einem Cocktail von Spurenstoffen wie z. B. Arzneimittelrückständen.

Ob und wie weit künftig auch solche Stoffe aus dem Abwasser entfernt werden müssen, sei heute noch nicht absehbar. Der Gesetzgeber habe hierfür noch keine Richt- oder Grenzwerte festgelegt. Auf jeden Fall seien dafür umfangreichere technische Anlagen notwendig. Mittelfristig sei eine Erweiterung der Rödermärker Kläranlage auf 49000 Einwohnerwerte angedacht, um künftige Bedarfe abzudecken. Dabei würde auch der neueste technische Stand berücksichtigt.