Kein Anschluss nach Dietzenbach

Machbarkeitsstudie untersucht Radschnellverbindung von Dietzenbach nach Eppertshausen. Ob eine Radschnellverbindung von Dietzenbach nach Eppertshausen durch Rödermark Sinn macht und welche Trassen dafür in Frage kommen, hat die Stadt in einer Machbarkeitsstudie prüfen lassen. Drei Korridore für einen Radschnellweg werden in der Studie betrachtet und bewertet. Erste Ergebnisse der Studie liegen vor und wurden vor kurzem im Bauausschuss präsentiert. Die SPD-Fraktion hat nun die Routen per Fahrrad genauer unter die Lupe genommen. Fragen bleiben.

Bildunterschrift: SPD-Fraktionsvorsitzende Anke Rüger (2. V. l) erläutert den Fraktionsmitgliedern Gülbahar Karademir-Altun (l.), Lennart Pfaff und Hidir Karademir die möglichen Streckenführung einer Radschnellverbindung Dietzenbach-Eppertshausen.

„Dass Rödermark das Stadtgebiet für den Radverkehr besser erschließen und mit den Nachbarkommunen besser verbinden möchte, ist für uns der richtige Weg das Fahrrad als alternatives Verkehrsmittel zu fördern,“ beschreibt SPD-Fraktionsvorsitzende Anke Rüger die Position ihrer Fraktion zur Idee einer Radschnellverbindung zwischen Dietzenbach und Eppertshausen.

Ein Radschnellweg ist mehr als nur ein Fahrradweg und kommt in erster Linie Pendlern, Schülern, und Menschen, die alltägliche Wege wie Einkaufen mit dem Rad erledigen wollen, zu Gute. Und der Bedarf ist laut der vorliegenden Studie gegeben. So werden laut Prognose bis zu 2400 Nutzer täglich für die Strecke zwischen Rödermark und Dietzenbach und sogar bis 3200 Nutzer zwischen Rödermark und Eppertshausen erwartet.

Wie viele Radfahrende am Ende aber den Radschnellweg nutzen, hängt aber stark von der Trassenführung und den örtlichen Gegebenheiten ab. In der Studie wurden drei Trassen untersucht und die Streckenabschnitte bewertet. Von der Nutzerzahl mit Abstand am besten schneidet die Trasse ab, die über Messenhausen, über die Kapellenstraße nach und die Odenwaldstraße durch Ober-Roden und dann an der Bahn entlang nach Eppertshausen führt. Die Trasse über Messenhausen kommt aber laut Aussage des Planungsbüros derzeit nicht in Frage, weil sie von der Dietzenbacher Straße in Messenhausen ein Stück durch den Forst führt. Warum das nicht möglich sein soll, versteht die SPD-Fraktion nicht, zumal dieser Weg schon jetzt von Radfahrern stark genutzt wird.

Favorit für die Teilstrecke Ober-Roden – Dietzenbach ist derzeit die Strecke über Waldacker, trotz deutlich geringerer Nutzerzahlen gegenüber dem Weg über Messenhausen. Durch Waldacker selbst könnte der Fahrradschnellweg vorzugsweise entlang der Hauptstraße verlaufen. Dies ist aber de facto ohne größere Maßnahmen nicht möglich, weil es entlang der Hauptstraße keinen durchgehenden Radweg gibt. Diese Möglichkeit wurde vor Jahren im Zuge der grundhaften Erneuerung der Straße verhindert. In der Studie wird daher vorgeschlagen, den Radschnellweg durch Waldacker über die Goethestraße zu führen.

In der Praxis würde das aber bedeuten, dass die Goethestraße zur Fahrradstraße werden müsste. „Es genügt nicht, hier und da ein Fahrrad auf die Straße zu malen“, beschreibt Anke Rüger die Anforderungen an einen Radschnellweg. Vielmehr müssten Mindeststandards erfüllt werden wie mindestens drei Meter Fahrbahnbreite, Barrierefreiheit und Vorfahrt der Fahrradstraße. Das gelte auch für die anderen Straßen auf der Strecke, z. B. die Odenwaldstraße in Ober-Roden. Ob die dafür notwendigen Maßnahmen in Rödermark jemals umgesetzt werden, ist für die Fraktionsvorsitzende nach den Erfahrungen mit anderen Verkehrsprojekten in Rödermark völlig ungewiss.

Ungewiss bleibt auch, wie der Radschnellweg vom Ende der Goethestraße weiter in Richtung Dietzenbach geführt werden soll. In der Machbarkeitsstudie endet der Radweg im Nichts an der Gemarkungsgrenze. Eine Abstimmung mit den Nachbarkommunen ist nach dem Kenntnisstand der SPD-Fraktion noch nicht erfolgt. Dies ist, so Anke Rüger, aber eine Grundvoraussetzung für das Gelingen eines solchen Projektes. „Die Machbarkeitsstudie ist nur ein kleiner Schritt und bis zum Bau einer Radschnellverbindung ist es noch ein sehr langer Weg mit vielen Hürden“, so die Fraktionsvorsitzende abschließend.