Rödermark fit machen für Hitzewellen

SPD fordert einen Hitzeaktionsplan für Rödermark. Temperaturen bis 40 Grad und Rekorddürre im Sommer 2022 - der letzte Hitzesommer ist noch gut in Erinnerung. Und gerade in unserer Region wurden besonders häufig Temperaturen über 30 Grad gemessen. Dabei ist Hitze für viele Menschen, besonders Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen, eine Gefahr für Gesundheit und Leben. Diese Personen muss die Stadt besser vor Hitzestress schützen. Das will die SPD mit einem Antrag in der Stadtverordnetenversammlung erreichen.

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Im März dieses Jahres hatte die SPD-Fraktion den Magistrat nach einem Hitzeaktionsplan für Rödermark gefragt. Die lapidare Antwort des Magistrats: Haben wir nicht. Hier sieht die SPD Handlungsbedarf und fordert in ihrem Antrag den Magistrat auf, einen kommunalen Hitzeaktionsplan für Rödermark zu erstellen. Mit dem Hitzeaktionsplan sollen die Folgen von Hitze und UV-Strahlung auf die Gesundheit der Bevölkerung vermindert und die Einschränkungen der Lebensqualität so gering wie möglich gehalten werden.

„Wir wissen, dass der Magistrat einen Hitzeaktionsplan nicht sofort aus dem Hut zaubern kann. Wir wollen aber erreichen, dass der Magistrat und die Verwaltung sich umgehend mit dem Thema beschäftigen und mit der Arbeit beginnen“, begründet SPD-Fraktionsvorsitzende Anke Rüger die Initiative ihrer Fraktion. „Unser vorrangiges Anliegen ist der Schutz von Gesundheit und Leben besonders gefährdeter Personen vor den Folgen von Hitze und übermäßiger Sonneneinstrahlung.“ Deshalb, so die Fraktionsvorsitzende, sollten erste Maßnahmen zum Schutz dieser Personen bereits im Sommer 2023 verfügbar sein.

Zu den Personen, die durch Hitze besonders gefährdet sind, zählen insbesondere ältere, pflegebedürftige und chronisch kranke Menschen sowie kleine Kinder, Obdachlose und Berufstätige, die im Freien arbeiten. Wie diese Personen mit einem kommunalen Hitzeaktionsplan geschützt werden können, dazu gibt der Hitzeaktionsplan der Hessischen Landesregierung Handlungsempfehlungen für die Kommunen. Danach muss zuerst eine Bestandsaufnahme besonders gefährdeter Menschen und Einrichtungen, in denen sich gefährdete Menschen oft aufhalten, erfolgen. Auf Grundlage der Erhebung werden dann gezielte Schutzmaßnahmen für die Menschen erarbeitet und umgesetzt.

Im Hessischen Hitzeaktionsplan (HHAP) vom Februar 2023 sieht die SPD eine gute Grundlage für die lokalen Vorkehrungen zum Hitzeschutz in Rödermark. Die Kommunen sind darin aufgefordert, bis 2025 eigene Hitzeaktionspläne zu erstellen. Neben den Gesundheitsschutz umfasst der Plan aber noch weitere Maßnahmen gegen die Folgen des Klimawandels, die auf kommunaler Ebene umgesetzt werden müssen. Zuvor hatte bereits 2017 das Bundesumweltministerium Länder und Kommunen aufgefordert, Hitzeaktionspläne zu erstellen und Handlungsempfehlungen zum Schutz der menschlichen Gesundheit erlassen.

Trotz der Vorgaben haben erst wenige Kommunen in Deutschland eigene Hitzeaktionspläne erstellt, darunter die Stadt Offenbach. Auch im Vergleich mit Nachbarländern hinkt Deutschland hinterher, weiß Anke Rüger. So habe Frankreich nach 11000 Hitzetoten in Paris im Hitzesommer 2003 umgehend Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung bei Hitzewellen ergriffen.

Für die Erstellung und Umsetzung eines Hitzeaktionsplans für Rödermark sieht Anke Rüger fraktionsübergreifend den guten Willen bei den Stadtverordneten. „Niemand weiß, wie heiß dieser Sommer wird. Gegen Hitzewellen kann niemand was tun, aber gegen die gesundheitlichen Folgen schon. Es freut mich deshalb, dass wir mit unserem Vorstoß offene Ohren finden und hoffe, dass Rödermark für den nächsten heißen Sommer gerüstet ist“, so Anke Rüger abschließend.