Ein deutlich höherer Anteil des Radverkehrs am Individualverkehr ist ein wichtiger Baustein zum Erreichen der Klimaziele der Stadt Rödermark, so steht es zumindest auf dem Papier. „Doch wie bei den meisten Vorhaben aus dem Klimaschutzkonzept der Stadt wurde hier so gut wie nichts erreicht. Der Ausbau von Radwegen ist in Rödermark keinen Schritt vorangekommen“, bemängelt die SPD-Fraktionsvorsitzende Anke Rüger den Stillstand bei Ausbau der Fahrradinfrastruktur.
Damit das Fahrrad als echtes Verkehrsmittel genutzt wird und Autoverkehr ersetzen kann sind aber leistungsfähige und sichere Radwege unerlässlich. Soweit sind sich alle einig. Fahrradfahren im innerörtlichen Bereich muss sicher und komfortabel sein. Nur dann wird das Fahrrad für alltägliche Wege wie zum Einkaufen, zur Schule, zum Friseur oder zur Arbeit eine echte Alternative zum Auto. Doch konkrete Vorschläge für bessere Fahrradwege, wie ein Antrag der Freien Wähler zur Markierung von Fahrradstreifen auf wichtigen Fahrradrouten, wurden von der Koalition abgelehnt. Die Begründung: Wir brauchen vorher ein Gesamtkonzept für die Nahmobilität.
Im Februar 2022 beschlossen die Stadtverordneten auf Antrag der Koalition, ein Fuß- und Radwegekonzept für Rödermark erstellen zu lassen. Doch geschehen ist seither nichts. Die Fraktionsvorsitzende Anke Rüger erwartet auch nicht, dass sich daran in naher Zukunft etwas ändert. Vielmehr, so die Fraktionsvorsitzende, könne nun der Magistrat mit dem Verweis auf das noch nicht fertige Radwegekonzept wichtige Maßnahmen weiter auf die lange Bank schieben.
Nach Überzeugung der SPD-Fraktion gibt es aber durchaus Maßnahmen für den Radverkehr, die vom Magistrat und der Verwaltung eigenständig geplant und auch ohne Radwegekonzept sofort umgesetzt werden können. Allen voran die Instandhaltung der bestehenden Radwege, denn hier besteht Handlungsbedarf. In dem Antrag schlägt die SPD vor, zuerst die Radwege zu ertüchtigen, die als Schulwege genutzt werden. Konkret sind das der Alte Seeweg zwischen Urberach und Ober-Roden und der Radweg von Waldacker nach Ober-Roden östlich der B486. Auch der Rad- und Fußweg entlang des Rödermarkrings im Industriegebiet Ober-Roden über die Triftbrücke in den Breidert ist streckenweise in einem schlechten Zustand.
Handlungsbedarf, auch ohne Radwegekonzept, sieht die SPD auch für den Bereich Ober-Rodener Straße- Bahnübergang- Bahnhofsstraße in Urberach. Die Fahrbahn der Bahnhofsstraße ist eng und Radler sehen sich oft brenzligen Überholmanövern durch Autofahrer ausgesetzt. Hier würde schon die Markierung eines Fahrradstreifens auf der Fahrbahn für mehr Sicherheit für Radfahrer sorgen.