Nirgendwo sind Menschen näher an den Problemen, nirgendwo haben
politische Entscheidungen größere Auswirkungen auf das tägliche Leben als in
den Städten und Gemeinden.
Unsere Stadt bietet einen hohen Standard bei der öffentlichen Daseinsvorsorge
– Rödermark ist eine lebenswerte Stadt. Kinderbetreuung, öffentlicher
Nahverkehr, Schulen, Sozial- und Jugendhilfe, Straßen und öffentliche
Einrichtungen, soziale Infrastruktur sichern einen hohen Lebensstandard in
unserer Kommune.
Die Gesellschaft wird allerdings in den kommenden Jahren große
Veränderungen in nahezu allen Lebensbereichen zu vollziehen haben. Diese
Veränderungen werden erforderlich durch den Klimawandel und die noch
nicht abzusehenden Folgen der Covid 19-Pandemie. Die SPD Rödermark wird
mutig und entschlossen an den Lösungen dieser Probleme mitarbeiten.
Wir wollen die Lebensqualität der Bürger:innen erhalten und verbessern.
Hierzu sind enorme Anstrengungen in den kommenden Jahren notwendig.
Zur Lebensqualität der Menschen gehören nach unserem Selbstverständnis
gute und ausgewogene soziale Standards. Das sind unter anderem soziale
Grundsicherung, Bildung und Ausbildung und öffentliche Sicherheit.
Die konkreten Ziele, die wir für die Wahlperiode 2021 bis 2026 anstreben,
benennen wir auf den folgenden Seiten.
1. Gute Bildung für alle kostenlos
Gebührenfreiheit für Kindertagesstätten
Gute Bildung ist die Voraussetzung für die Teilhabe in unserer Gesellschaft.
Die Corona-Krise hat deutlich aufgezeigt, dass unser Bildungssystem noch
keine chancengerechte Bildung garantiert. Herkunft und finanzielle
Möglichkeiten der Eltern dürfen keine Rolle spielen! Gleicher und gerechter
Zugang zur Bildung ist für Sozialdemokraten:innen der Schlüssel zu einer
gerechten Gesellschaft. Kein Kind soll benachteiligt werden. Bestehende
Benachteiligungen müssen ausgeglichen werden.

Wir streben grundsätzlich, wie in anderen Kommunen bereits erfolgt, eine
gebührenfreie frühkindliche Bildung an. Wir werden die gesetzlichen
Spielräume nutzen, um die vollständige Abschaffung der Kita-Gebühren
voranzutreiben.
Informations- und Beratungsangebote zur frühkindlichen Bildung müssen
verbessert werden. Auch die Qualität der frühkindlichen Bildung stellt eine
wichtige Rahmenbedingung unserer sozialdemokratischen Bildungspolitik
dar. Die Kita-Gruppen sollen trotz des Personalmangels nicht vergrößert,
sondern weiter verkleinert werden. Hierzu bedarf es neue Konzepte zu
entwickeln. Das Handlungsfeld der Tagesmütter muss berücksichtigt
werden. Der Ausbau von Betreuungsplätzen in Rödermark ist ein
wesentlicher Baustein für das Leben und Arbeiten junger Familien in
Rödermark.
Unsere Schulen stärken
Durch individuelle Förderung von Kindern und Eltern soll der Start an der
Grundschule gelingen. Veränderungen in der Gesellschaft wirken sich auf
den Schulalltag aus. Tradierte Familienstrukturen brechen auf und bieten
den Schülerinnen und Schülern immer weniger Orientierung. Das führt
nicht nur im Unterricht zu Problemen, sondern in allen Bereichen des
Schulalltags. Schulmüdigkeit, Mobbing oder Gewalt sind die Stichworte.
Intensive Schulsozialarbeit ist die Antwort darauf.

Die Oswald-von-Nell-Breuning-Schule in Rödermark wurde ausgezeichnet
als eine der besten Schulen in Deutschland. Darauf sind wir stolz! Wir
werden die Schulsozialarbeit an allen Schulen und die Berufsorientierung
der Oswald-von-Nell-Breuning-Schule unterstützen, um der
gesellschaftlichen Veränderung und Chancengleichheit gerecht zu werden.
Wir stehen vor der Herausforderung einer wachsenden Zahl von
Schüler/innen, zudem benötigen wir lernfördernde Schulgebäude und eine
zeitgemäße digitale Ausstattung. Die Corona – Krise hat gezeigt, dass eine
„digitale Lernmittelfreiheit für alle“ notwendig ist, um die digitale Spaltung
zu überwinden. Die Forderung nach besseren und innovativen
Lernkonzepten sowie die verstärkte Unterstützung der Lehrer/innen wird zu
einer zentralen Aufgabe der SPD, auch hier in Rödermark.
Auch wenn der städtische Einfluss auf die Schulen begrenzt ist, weil
bildungspolitische Themen der Landespolitik zuzuordnen sind, sehen wir
die Unterstützung und Förderung der Bildungssektoren als kommunale
Aufgabe, denn die Kinder und Eltern leben in Rödermark. Aber die
Kommune kann direkt Einfluss nehmen durch Vernetzung des Bildungsund
Betreuungsangebots mit den Vereinen vor Ort und der
Volkshochschule.
2. Arbeiten nur für die Miete??- Besser Wohnen in Rödermark
Millionen Haushalte geben mehr als 30% ihres verfügbaren Einkommens
für die Kaltmiete aus – mit steigender Tendenz. Damit ist eine kritische
Grenze erreicht, denn es bleibt nur noch wenig finanzieller Spielraum zur
privaten Lebensführung. Viele Mietverträge werden nicht geschlossen, da
Vermieter an der langfristigen Möglichkeit zur Vertragserfüllung zweifeln.

Auch in Rödermark, das wegen seiner zentralen Lage im Rhein-
Main-Gebiet ein beliebter Wohnort ist, finden Alleinstehende,
Alleinerziehende und Bezieher niedriger- bzw. Durchschnittseinkommen
immer schwerer eine bezahlbare Bleibe. Mehr als 130 Familien suchen eine
geförderte Sozialwohnung. Das Problem wird sich weiter verschärfen, denn
für Rödermark wird bis 2030 eine Zunahme der Einwohnerzahl
prognostiziert. Dem stehen in Rödermark nur 70 Sozialwohnungen
gegenüber. Rödermark bildet damit zusammen mit Heusenstamm und
Egelsbach das Schlusslicht im Kreis Offenbach.
Hier ist die Stadt gefordert. Flächenreserven aus dem aktuellen
Flächennutzungsplan sollen zur Schaffung von Sozialwohnungen genutzt
werden. Mindestens 1/3 des neu entstehenden Wohnraums in Rödermark
soll für den sozialen Wohnungsbau verwendet werden. Dabei sind Modelle
der sozial gerechten Bodennutzung anzuwenden.
Auch für Bezieher mittlerer Einkommen muss der Anteil der Wohnkosten
an der Lebensführung überschaubar bleiben.Genossenschaftliches Bauen in
privater oder kommunaler Trägerschaft ist hierfür ein probates Mittel.
Junge Familien sollen einkommensabhängig beim Erwerb von
Wohneigentum unterstützt werden.
3. Handeln für den Klimaschutz
Die Auswirkungen des Klimawandels sind in den letzten Jahren für die
Menschen immer deutlicher zu spüren gewesen. Dürre, Hitzeperioden, aber
auch Stürme und Starkregen haben bereits große Schäden verursacht, auch
in unserer Region.

Um die Entwicklung aufzuhalten und die Folgen zu mindern, ist sofortiges
Handeln auf allen politischen Ebenen notwendig.
Zum Einhalten der 1,5 Grad Klimaziele des Pariser Abkommens von 2015
sind in den Städten und Gemeinden große Veränderungen notwendig, beim
Ausbau und dem Einsatz erneuerbarer Energien, im Gebäudebestand und im
Verkehr. Hierzu müssen umgehend weitreichende Maßnahmen definiert und
umgesetzt werden.
Wir wollen ein klimaneutrales Rödermark
Unser Ziel muss das Erreichen von Klimaneutralität in Rödermark sein.
Dies ist nur durch eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen und
Verhaltensänderungen zu realisieren. Dabei muss die Bevölkerung bei allen
Vorhaben einbezogen und mitgenommen werden. Gute Ideen und sinnvolle
Initiativen sollen von der Stadt unterstützt werden.
Ohne Bürgerbeteiligung kann das nicht gelingen. Aber die Stadt Rödermark
muss mit gutem Beispiel vorangehen. Ein erster Schritt ist alle städtischen
Einrichtungen zu 100% mit Ökostrom zu versorgen.
Städtische Gebäude müssen im Hinblick auf Klimaschutz und
Energieeffizienz unter Nutzung aller Fördermaßnahmen ausgebaut werden.
Wo möglich sollen Solarthermie- und Photovoltaik – Anlagen auf
städtischen Gebäuden installiert werden.
Die kommunale Energieberatung muss effizienter und stärker beworben
werden.
Mittelfristig sind alle städtischen Fahrzeuge bei Ersatz- und
Neuanschaffungen auf alternative Antriebsformen und energiesparende
Modelle umzustellen.
Energieversorgung dezentral und regenerativ
Ziel ist die Umsetzung einer dezentralen Energieversorgung. Auf
kommunaler Ebene müssen dazu Energieverbunde aktiv gefördert werden:
Dezentrale Blockheizkraftwerke, Biogasanlagen, Photovoltaik-Anlagen und
Elektromobil-Ladestationen, digital vernetzt, können vor Ort Nutzer mit
Energie beliefern.
Wird Energie vor Ort erzeugt, kommen Städten und Gemeinden
Steuereinnahmen zugute. Außerdem müssen die Übertragungsnetze weniger
stark ausgebaut werden je mehr Energie dezentral vor Ort erzeugt wird.
Mehr Begrünung hilft dem Klima
Die Begrünung von Dächern und Fassaden wirkt temperaturausgleichend.
Hier gilt es zum einen Anreize zu schaffen, bestehende Gebäude
nachzurüsten und auf der anderen Seite diese Maßnahmen für künftige
Baumaßnahmen satzungsmäßig vorzuschreiben.
Mit Wasser besser haushalten
Das sich verändernde Klima erfordert im Bereich Abwasserwirtschaft
regulierende Maßnahmen. Starkregenereignisse werden in Zukunft viel
häufiger vorkommen. Durch die verstärkte Errichtung von Zisternen kann
einerseits eine Flutwelle abgemildert werden und die Kanalisation kann die
Regenmenge bewältigen, auf der anderen Seite kann das Zisternenwasser in
Trockenzeiten die Trinkwasserentnahme für die Bewässerung von Gärten
und städtischen Anlagen senken. In Neubauten sollte beratend darauf
hingewirkt werden, dass Brauchwassersysteme installiert werden.

Wo immer es möglich ist müssen Flächen entsiegelt werden. Hierdurch
wird verhindert, dass Regenwasser oberflächlich abfließt. Auf diese Weise
wird die Kanalisation entlastet und der Boden wird bewässert.
Trinkwasserversorgung sichern
Eine Privatisierung der Wasserversorgung kommt für uns nicht in Betracht.
Sie muss weiterhin in kommunaler Verantwortung bleiben und darf nicht
rein wirtschaftlichen Interessen unterworfen werden. Im Sinne einer
nachhaltigen Wasserversorgung muss die Belastung des Grundwassers,
insbesondere mit Nitrat und Schadstoffeinträgen, durch entsprechende
Maßnahmen reduziert werden.
4. Neue Mobilität
Mobilität ist ein bedeutsames Element im Leben der Einwohner/innen
Rödermarks. Die Bedingungen für Mobilität sind zum einen entscheidend
dafür, wie attraktiv die Stadt für Bürger:innen ist. Zugleich sind sie ein
wichtiger Faktor zur nachhaltigen Entwicklung der Kommune sowie zum
Klimaschutz.

Für ein zukunftsfähiges Mobilitätsangebot in Rödermark ist der Ausbau des
öffentlichen Nahverkehrs zentral. Zudem ist dies gleichzeitig auch eine der
Grundvoraussetzungen sozialer Mobilität. Hier fordert die SPD
insbesondere den Ausbau der Dreieichbahn sowie eine Verbesserung der
Anschlüsse, der Pünktlichkeit und der Fahrtdauer auf dieser Strecke, z. B.
durch Elektrifizierung, Ausweichbahnhöfe und Doppelgleisigkeit.
Im Sinne einer nachhaltigen Mobilitätsentwicklung sollte die Unterstützung
von Pendlerinnen und Pendlern in und um Rödermark nicht im Schaffen
von mehr PKW-Stellplätzen in Bahnhofsnähe bestehen. Viel eher fordern
wir den Ausbau überdachter und diebstahlsicherer Fahrradstellplätze. Diese
müssen an allen Bahnhöfen ebenso Standard werden wie verbesserte
Mitnahmemöglichkeiten für Fahrräder, Rollstühle und Kinderwagen in
Bussen und Bahnen. Der weitere Ausbau barrierefreier Haltestellen ist
unverzichtbar.
Zudem strebt die SPD die kostenfreie Nutzung des öffentlichen
Personennahverkehrs (Busse, S- , U- und Straßenbahnen) für alle an. Das
heißt, der ÖPNV soll zukünftig bundesweit komplett über Steuern finanziert
werden. Zu dieser klimafreundlichen Wende der Finanzierung des ÖPNV –
die nicht nur den Kauf von Tickets samt Fahrscheinkontrollen überflüssig
macht – gehört für die SPD auch eine intelligente Verknüpfung mit allen
anderen Verkehrsmitteln, zum Beispiel durch „CarSharing“. Das Schaffen
bzw. Ausweiten eines entsprechenden Angebots in Rödermark wollen wir
vorantreiben.

Die Straßen gehören nicht allein den Autos. Für uns als SPD bedeutet das
aber nicht, Autofahrende zu gängeln, sondern andere
Verkehrsteilnehmer/innen nicht länger zu benachteiligen. Konkret fordern
wir hierzu den Ausbau angemessener und sicherer Fahrradwege in
Rödermark.
Zudem werden in der Stadt Rödermark seit vielen Jahren keine stationären
Geschwindigkeitsmessanlagen mehr betrieben. Die vorhandenen veralteten
Anlagen sind für diesen Zweck nicht mehr geeignet. Wir wollen dem
Beispiel einiger Nachbarstädte folgen und auch in Rödermark an den
großen Ausfallstraßen maximale Lenkungswirkung durch stationäre
Geschwindigkeitsmessanlagen anstreben. Damit wollen wir den
zahlreichen Forderungen nach einer stärkeren Lenkung und Überwachung
des fließenden Verkehrs in Rödermark Rechnung tragen.
5. Solide kommunale Finanzen – nachhaltige Politik möglich machen
Im Jahr 2020 gelang der Haushaltsausgleich nur durch eine Erhöhung des
Grundsteuerhebesatzes auf 715 (540) Prozentpunkte. Der Doppelhaushalt
weist – auch vor „Corona“ – keine finanziellen Spielräume auf. Die massive
Grundsteuererhöhung betrifft auch die Mieter in Rödermark.
Dem zu erwartenden Rückgang der Steuereinnahmen muss nun ein
konsequenter Sparkurs folgen. Dazu gehört auch, die Möglichkeiten der
interkommunalen Zusammenarbeit auszuloten.

Die kulturelle und soziale Infrastruktur wie Badehaus, Stadtbücherei,
Kulturangebote und Vereinsleben, die das Leben in unserer Stadt
lebenswert macht, soll erhalten bleiben, auch wenn sie nicht zu den
kommunalen Pflichtaufgaben gehört.
Den Verkauf kommunalen „Tafelsilbers“ zum Zwecke der
Haushaltssanierung lehnen wir ab.
Eine gerechte Verteilung der Lasten zwischen Bund, Ländern und
Kommunen- insbesondere eine finanzielle Kompensation der durch Bund
und Land geschaffenen Leistungsansprüche sind für gesunde
Gemeindefinanzen unabdingbar.
Das Land verspricht, die Kommune zahlt? Damit muss Schluss sein.
6. Gut leben und arbeiten in Rödermark
Trotz zentraler Lage und guter Verkehrsanbindung ist Rödermark in
höherem Maße ein Pendler Standort als die übrigen Kommunen im Kreis
Offenbach . Die Bedeutung Rödermarks als Arbeitsplatz-und
Ausbildungsstandort soll aufgewertet werden. Was wachsen soll braucht
aber Platz. Sowohl unser mittelständisches ortsansässiges Gewerbe als auch
Neuansiedlungen sollen gefördert werden, auch durch das Angebot von
Gewerbeflächen.

Dadurch steigen die Attraktivität der Region, die Nachfrage vor Ort und
nicht zuletzt das Steueraufkommen zur Finanzierung kommunaler
Aufgaben.
Der Ausbau des Breitbandnetzes muss weiter vorangetrieben werden, auch
um neue Arbeitsformen zu ermöglichen und den Wirtschaftsstandort
Rödermark zu stärken. Kommunale Dienstleistungen sollen zunehmend
digital zur Verfügung gestellt werden.
7. Bildung, Sport , Kultur, Freizeit
Rödermark hat eine vielseitige und aktive Vereinslandschaft. Die
Vereinsmitglieder leisten mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit einen sehr
wichtigen Beitrag zur Zivilgesellschaft. Gesundheit, Kultur und
Jugendarbeit wird durch die Vereinsarbeit auf einem hohen Niveau
gehalten. Vereine und Initiativen fördern so das soziale Zusammenleben in
Rödermark. Wir als SPD setzen uns dafür ein, dass Vereine und Initiativen
jede Unterstützung erhalten, die gebraucht wird.

8. Bürgerbeteiligung
Wir wollen, dass sich die Bürgerinnen und Bürger in Rödermark wohl
fühlen und sich noch stärker mit ihrer Stadt identifizieren.
Kommunalpolitische Entscheidungen verstehen wir als Prozesse und
wünschen uns mehr Beteiligung von Menschen aus Rödermark vor Ort.
Denn gute Lebensverhältnisse für alle entstehen nur dann, wenn auch alle
Interessen Berücksichtigung finden.

Die SPD Rödermark öffnet sich, die lokale Mitbestimmung soll gestärkt
werden. Wir wollen Kommunalpolitik in regelmäßigen Ortsgesprächen den
Menschen in Rödermark näherbringen und deren Wünsche und Anregungen
noch besser kennenlernen. Wir stehen für ein positives, solidarisches
Stadtbewusstsein. Gemeinsam werden wir neue Herausforderungen
bewältigen und diese zum Wohle aller weiter voranbringen.
9. Aktiv sein in Rödermark von Jung bis Alt
Ältere Menschen sind heute in der Regel gesünder als früher und wollen die
Chance des längeren Lebens auch entsprechend nutzen. Für die wachsende
Zahl älterer Mitbürger wollen wir selbst bestimmtes Wohnen im Alter
gewährleisten, indem wir die Entwicklung von altengerechten und
barrierefreien Wohnkonzepten unterstützen.

Wir wollen die Stadt möglichst barrierefrei gestalten. Hierzu ist die
Meinung und Fachkompetenz des Seniorenbeirats wichtig. Viele der älteren
Menschen wollen in ihrer gewohnten Umgebung und in ihren eigenen vier
Wänden weiter leben. Hilfsangebote, alltägliche Besorgungen zu machen
und Besuche zu empfangen, werden wir in Zusammenarbeit mit
Wohlfahrtsorganisationen, Seniorenbeirat, Seniorenhilfe Rödermark und
anderen Initiativen schaffen.
10. Rödermark wird digital und barrierefrei
Die Ortskerne in Rödermark sind als öffentlich zugängliche Bereiche
zentrale Orte für vielfältigste soziale und kulturelle Interaktionen von
Bürgerinnen und Bürgern. Als Mittelpunkt der alltäglichen Versorgung
sollen sie jedem Menschen zur Verfügung stehen, um am gesellschaftlichen
Leben teilzunehmen. Hierzu gehören die Digitalisierung und
Barrierefreiheit als zentrale Herzensangelegenheit der SPD Rödermark, um
die Stadtkerne neu zu beleben. Attraktive Ortskerne sind belebte Ortskerne.
Je mehr Menschen diesen aufsuchen können, um miteinander zu
interagieren, desto dynamischer entwickelt sich die Gemeinschaft vor Ort.
Das Ziel einer barrierefreien Gestaltung von Gemeinden ist es Menschen
mit motorischen Einschränkungen, Sehbehinderungen und
Höreinschränkungen die Möglichkeit zu geben, sich selbstständig zu
versorgen und am soziokulturellen Leben teilzunehmen. Gerade die
fußläufige Erreichbarkeit von barrierefreien Behörden, Banken, Bäckern,
Apotheken und Einkaufsmöglichkeiten sollte dabei für alle Menschen
sichergestellt sein.

Die SPD hat sich zum Ziel gesetzt, den digitalen Wandel auch in
Rödermark voranzutreiben. Immer mehr Menschen nutzen das Smartphone
auch unterwegs und wünschen sich auch im Freien einen W-Lan-Zugang.
Wir setzen uns dafür ein, an zentralen Plätzen wie Ortskernen und
Bushaltestellen in Rödermark öffentliches W-Lan kostenfrei anzubieten.
11. Rödermark sicher und sauber
Es ist uns wichtig, dass unsere Mitbürger sich frei und ungezwungen
bewegen können.
Das Sicherheitsgefühl wird stark durch das Erscheinungsbild der öffentlichen
Straßen und Plätze geprägt. Die ausreichende Beleuchtung dunkler Wege,
Straßen und Plätze auch in der Abend- und Nachtzeit schafft Sicherheit. Das
muss auch so bleiben. Hier muss allerdings das Einsparpotential durch die
Regulierung der Beleuchtung per Bewegungsmeldern ausgeschöpft werden.
Die Bahnhöfe stellen eine “Visitenkarte” der Kommune dar. Hier gilt es mit
Nachdruck für eine häufigere Reinigung und Instandhaltung zu sorgen. Wir
wollen auch, dass in der Stadt mehr öffentliche Toiletten eingerichtet werden.
In den Freiwilligen Feuerwehren in Ober-Roden und Urberach leisten
ehrenamtlich Tätige einen hervorragenden Dienst und gewährleisten damit
den Brand- und Katastrophenschutz in unserer Stadt. Damit das so bleibt,
sind notwendige Ausrüstung zu erwerben und Investitionen zu tätigen. Wir
wollen die Einsatzstärke der Feuerwehr erhalten, wenn notwendig durch die
Bereitstellung hauptamtlichen Personals. Wir wollen den Brandschutz
Entwicklungsplan fortlaufend aktualisieren und den darin ermittelten Bedarf
ohne Abstriche decken.
12. Rödermark ist kein Ort für Rechts

Seit einigen Jahren versuchen Rechtspopulisten, Faschisten und
Rechtsextreme, unseren Staat politisch ins Wanken zu bringen.
Hass, Hetze, Anfeindungen und Diffamierungen dürfen in Rödermark
nirgends geduldet werden. Der Beitritt zur Kampagne “Respekt” ist ein guter
Anfang, jedoch muss das Projekt über das Aufhängen von Schildern
hinausgehen. Faschistischen, rassistischen, sexistischen und gewaltbereiten
Strömungen wird die SPD Rödermark entschieden entgegentreten. Wir
werden der populistischen Propaganda durch Aufklärung und solidarisches
Handeln begegnen.
13. Unseren natürlichen Lebensraum bewahren
Intakte Natur und Landschaft bieten den Menschen wertvollen
Erholungsraum. Flora und Fauna in und um Rödermark haben noch eine
beachtliche Artenvielfalt zu bieten. Offene Wiesenflächen sind wichtige
Frischluftschneisen für die dicht bebauten Ortslagen. Das soll auch so
bleiben. Wir wollen daher die Belange des Naturschutzes und der
Landschaftspflege bei allen politischen Entscheidungen berücksichtigen.
Straßenneubau und die Versiegelung von Flächen wollen wir weitestgehend
vermeiden.
Wir unterstützen das ehrenamtliche und bürgerschaftliche Engagement in
Sachen Naturschutz und Landschaftspflege und werden dafür eintreten, dass
Projekte zur Landschaftspflege weiter gefördert werden. Auch die Stadt
selbst kann mehr tun. Teile der städtischen Parks und Grünflächen sollen
mit heimischen Blühpflanzen versehen werden um Insekten und Kleintieren
Nahrung zu liefern.

Auch private Gärten sind Lebensraum von Insekten, Vögeln und
Kleintieren. Durch naturnahe Gärten können Gartenbesitzer viel für die
Artenvielfalt und ein gesundes Kleinklima bewirken. Wir wollen, dass die
Stadt mit Informations- und Werbekampagnen hier das Bewußtsein und die
Akzeptanz in der breiten Bevölkerung fördert. Wir wollen erreichen, dass in
Neubaugebieten die Versiegelung von Flächen auf ein Mindestmaß
beschränkt und standortgerechte Begrünung vorgeschrieben wird.
Die Förderung von naturnahen Blühwiesen in der Landwirtschaft muss auch
durch die Kommune unterstützt werden.